Vermutlich geht es dir ähnlich wie mir: wenn der Frühling kommt, dann habe ich so richtig Lust die Wohnung gründlich zu putzen, auf zu räumen und vor allem meinen Kleiderschrank von Altlasten zu befreien.
Kleidung aussortieren macht mir richtig viel Spaß und danach fühle ich mich wieder etwas freier – zumindest erstmal! Danach sieht man den Stapel an Klamotten, die man nicht mehr behalten möchte und fragt sich: “Wohin mit den Sachen”!? Genau hierfür habe ich für dich recherchiert und ich zeige dir die unterschiedlichsten Methoden auf, deine ausgesmisteten Kleidungsstücke los zu werden.

Widmen wir uns erst einmal dem schwierigeren Fall: Kleidung die ausgemistet wurde, weil sie kaputt ist, Löcher hat, Flecken die nicht mehr rausgewaschen werden können oder einfach sonst nicht mehr schön und tragbar ist. Für diese Klamotten bleiben nicht all zu viele Möglichkeiten.
Kleidercontainer und Hausmüll
Sehr umstritten ist das Thema Kleidercontainer. Anders als oft vermutet, geht die dort gespendete Kleidung nicht an Bedürftige in Deutschland, sondern ein Großteil wird ins Ausland verkauft. Vorab wird hierfür die Kleidung aussortiert, die nicht weiterverkauft werden kann. Diese wird in der Regel zu Putzlappen, Dämmmaterial oder für die Autoindustrie weiter verarbeitet.
Das Sortieren dieser Berge an Second Hand Produkten, ist eine aufwendige Aufgabe, welche viel Zeit beansprucht und ökologisch leider eine Katastrophe ist. Also auch wenn kaputte Kleidung nach dem Einwurf in den Container nicht unbedingt gleich verbrannt, sondern durchaus wieder verwendet wird, ist die schiere Menge und auch die schlechte Qualität der Kleidung kaum mehr zu händeln, für die Recycling Industrie.
Daher liest man oft den Rat, solche Kleidung lieber gleich selbst zu entsorgen. Das allerdings gilt nur noch bis 2025. Solange darf Kleidung noch im Hausmüll geworfen werden, danach muss sie getrennt gesammelt werden, laut des verabschiedeten EU-Kreislaufwirtschaftspakets.
Wer sich zu Altkleidercontainer ein besseres Bild machen möchte, um vor allem für sein Gewissen besser entscheiden zu können, dem Empfehle ich den Artikel von Utopia und den Artikel von enorm.
Upcycling
Wer das kaputte Teil nicht gleich aufgeben möchte, dem bleibt dann nur das Upcycling. Zum Beispiel T-Shirts die schon mehrmals gewaschen wurden, eignen sich ideal als Putzlappen im Haushalt. Da jegliche Reste von der Produktion oder auch besondere Stoffbehandlungen rausgewaschen wurden, sind solche Materialien schön aufnahmefähig für Wasser, Putzmittel und schließlich Dreck.
Als Upcycling Alternative könnte man auch etwas neues daraus nähen: Abschminkpads, Patchwork-Arbeiten oder ähnliches. Kleine Löcher und Flecken lassen sich auch gut mit Stickereien oder Patches verschönern. Ideen hierfür gibt es sehr viele, unbedingt mal Pinterest durchstöbern und vielleicht sogar ein neues Hobby finden 😉
Deine Möglichkeiten
- Kleidercontainer
- Hausmüll
- Upcycling

Der zweite Stapel, meist der Größere, ist der mit aussortierter Kleidung, die noch tragbar und in einem guten Zustand ist. Um diese nachhaltig los zu werden hast du hier viel mehr Möglichkeiten.
Verkaufen
Die aufwendigste Methode ist wohl das Verkaufen. Normalerweise ist da ein Flohmarkt eine schöne Sache, aber in der derzeitigen Situation, in der man eher abstand halten sollte, nicht so einfach möglich.
Online gibt es aber genauso schöne Möglichkeiten. Ich selbst habe gute Erfahrungen mit Mädchenflohmarkt gemacht. Das Fotografieren der Kleidung und die Beschreibungen formulieren, braucht schon viel Zeit, aber das Verkaufen am Ende funktioniert super easy. Versandkosten werden bei Mädchenflohmarkt extra bezahlt und wenn alles gut beim Käufer angekommen ist, dann erhält man sicher sein Geld. Wer selbst die Versandkosten bestimmen möchte und sonst weniger Regeln für den Verkauf haben möchte, der kann seine Sachen bei Vinted (ehemals Kleiderkreisel) anbieten.
Ansonsten kann man es auch noch auf ebay, ebay Kleinanzeigen oder Einzelteile auch über die Pinnwände in Supermärkten versuchen.
Tauschen
Wenn du am liebsten deine alte Kleidung gleich gegen “neue” tauschen willst, dann sind Kleidertauschparties eine total schöne Idee. Die kannst du privat mit Freunden organisieren, es werden aber auch immer wieder größere Events zum tauschen veranstaltet. Im Moment gibt es auch hier leider keine offline Veranstaltungen, aber wenn es wieder ungefährlicher möglich ist, dann findest du auf Kleidertausch.de Termine für Tauschparties.
Spenden
Die schönste Methode, seine Kleidung wegzugeben, ist natürlich das Spenden. Hier auch gar nicht so einfach eine Stelle zu finden, die wirklich für einen guten Zweck sammelt. Super Anlaufstellen sind lokale Kleiderkammern. Anders als bei den Altkleidercontainern, wird hier wirklich Bedürftigen wie Obdachlosen oder Geflüchteten geholfen. Die Arbeiterwohlfahrt ist auch ein gute Anlaufpunkt. Die Geschäfte der AWO verkaufen Second Hand Mode günstig weiter. Oder du suchst ein Oxfam Laden auf, diese verkaufen im Anschluss deine Kleidung und der Erlös kommt sozialen Projekten zugute. Soazialkaufhäuser gibt es auch in vielen Städten, die in der Regel von Wohlfahrtsverbänden oder der Kirche geführt werden. Eine geniale Hilfe um eine soziale Einrichtung zu finden, bei der du guten Gewissens spenden kannst, ist die Plattform “Wohin damit”. Hier wird je nach Postleitzahl mit ein paar Adressen ausgeholfen.
Verschenken
Wenn du deine Kleidung lieber einzeln verschenken möchtest, anstatt sie auf einmal los zu werden (ich verstehe, dass man manchmal länger braucht um sich trennen zu können 😉), dann funktioniert auch hier ebay Kleinanziegen super. “Zum Verschenken” Artikel sind dort sehr beliebt.
Willst du lieber in deiner Nachbarschaft verschenken, dann nutze das Netzwerk von nebenan.de. Hier wird lokal verschenkt und verkauft und man kommt so vielleicht auch zu neuen Freunden und Bekanntschaften 😋.
Kleidercontainer
Manchmal ist es so, dass man viele Wege ausprobiert hat und viel Zeit investiert hat und trotzdem ist noch gut erhaltene Kleidung da, die du nicht mehr willst, dann ist wohl der Container doch der letzte Ausweg. Wenn es also quasi gar nicht mehr anders geht, dann wählst du am besten eine Abgabestelle von FairWertung. Organisationen unter diesem Dachverband haben sich verpflichtet ihre Spenden für soziale Zwecke zu nutzen.
Deine Möglichkeiten
- Verkaufen: Mädchenflohmarkt, Vinted, Rebelle (für Luxus-/Designerprodukte), Vestiaire Collective (für Luxus-/Designerprodukte), eBay, eBay Kleinanzeigen, nebenan.de, Pinnwände im lokalen Supermarkt, Flohmärkte, Kleinanzeigen in lokalen Blättern
- Tauschen: Familie und Freunde, Tauschparties (z.B. über Kleidertausch.de)
- Spenden: Kleiderkammern (z.B. Deutsches Rotes Kreuz oder Caritas), Arbeiterwohlfahrt, OXFAM, Sozialkaufhäuser, Deutsche Kleiderstiftung (hier kannst du deine Spende kostenlos als Paket versenden), Bahnhofsmissionen, Second Hand Shops (z.B. Vintys oder Zweimalschön)
- Verschenken: eBay Kleinanzeigen, nebenan.de, Pinnwand im lokalen Supermarkt, Kleinanzeigen in lokalen Blättern
- Kleidercontainer: FairWertung
Noch eine Sache…
Zum Schluss noch eine Sache: natürlich sollten wir uns alle bemühen, weniger von dem zu kaufen, was wir nicht tragen bis es auseinander fällt. Bei jedem Kauf neuer Kleidung gut überlegen, ob es am Ende wiklich genutzt wird. Wenn du dich mehr über Umweltbelaustungen durch Textilien informieren möchtest, dann hat das Europäische Parlament einen schönen Artikel zusammen gestellt, auf dem über Infografiken schnell deutlich wird, wie sehr das Thema Kleidung unserer Umwelt schadet.
Da ich dich aber nicht mit so einer negativen Nachricht davon ziehen lassen möchte, will ich dir viel Spaß beim Aussortieren deines Kleiderschrankes wünschen. Am Ende sollte nämlich das postitive und erleichternde Gefühl bleiben, dass du Ballast los geworden bist. Außerdem weißt du ja jetzt wohin damit 😉